, Unsere Fortbildungen finden wieder in unserem Seminarraum in der August-Bebel-Straße statt. Seit Mitte Juni führen wir Präsenzveranstaltungen unter Berücksichtigung der Eindämmungsverordnung durch. Wir haben viel darüber diskutiert und dabei gemerkt, wie unterschiedlich die Bedürfnisse der einzelnen Menschen sind. Die einen sind von der strikten Einhaltung der Hygienemaßnahmen abhängig, weil sie zur Risikogruppe gehören oder aber unausweichlichen Kontakt mit gefährdeten Personengruppen haben, die nächsten erklären sich mit prekär Beschäftigten diverser Berufsgruppen solidarisch und leisten einen finanziellen Beitrag. Wir alle tragen mit unseren alltäglichen Handlungen dazu bei, dass unser Zusammenleben gelingt. Das ist wichtige Friedensarbeit. Seit März haben viele Menschen starke finanzielle Einbußen (auch Freiberufler*innen, die für uns arbeiten) und können sich deswegen vielleicht keinen Urlaub leisten und erlauben. Andere Menschen hängen an Grenzen fest und können keine Visa- oder Asylanträge stellen, binationale Familien können nicht zusammengeführt werden, weil die Reisewarnungen für viele Länder bis Ende August verlängert wurden und daher keine Anträge von den Botschaften bearbeitet werden (eine unterstützenswerte Petition). Urlaub ist ein Privileg und die Möglichkeit Staatsgrenzen zu übertreten auch. Das nervt, das ist ungerecht.
In diesen Tagen starten wir im Friedenskreis einen 2 Jahre andauernden Organisationsentwicklungsprozess. Ich wünsche mir viele Konflikte, einen wertschätzenden Umgang miteinander und als Ergebnis, dass wir in einfachen Worten vermitteln können, was der Friedenskreis macht. Wir haben ein starkes Profil, aber ich werde immer wieder gefragt, welche Arbeit wir leisten. Manchmal gelingt es mir, in 3 Sätzen zu antworten. Meistens nicht. Wir machen wichtige Friedensarbeit - und davon müssen wir erzählen, damit auch die*der Einzelne weiß, was sie*er tun kann, um einen Beitrag zum Frieden zu leisten. Dann machen wir Urlaub.
Einen schönen Sommer wünscht dir/Ihnen Daniel Brandhoff
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